Laufen bei Regen & Schnee: So behaltet ihr trockene Füße

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ – dieser Spruch gilt einmal mehr für uns Läufer. Würden wir ihn nicht beherzigen, wäre vor allem im Herbst und Winter so manch Trainingsplan von Wind, Regen oder Schnee bedroht. „Gute Kleidung“ bedeutet auch, bei Wind und Wetter warme, trockene Füße zu haben. Welche Möglichkeiten gibt es hier?

Alternative 1: „Mimimi“ ist was für Jogger

Zugegeben: Die letzten Jahre habe ich den Herbst und Winter stets überlebt, ohne mir viele Gedanken über das passende Laufschuhwerk zu machen. Klar ist es nervig, wenn man nach einem Lauf durch Regen oder Schnee nasse und kalte Füße hat. Oder ein paar Schliddereinlagen auf Schnee und Eis hinlegt, bevor man sich entscheidet, doch nur eine kleine, gestreute Runde zu laufen.

Aber wenn sich Länge und Geschwindigkeit des Laufes im Rahmen halten und bei allzu üblen Wetterbedingungen eine gewisse Flexibilität (z.B. Laufband, Rolle, Einheit verschieben) besteht, lassen sich die kalten, nassen Monate auch in normalen Laufschuhen überstehen.

Laufen im Schnee

Alternative 2: Laufschuhe mit wasserdichter Membran

Immer mehr Laufschuhhersteller bieten inzwischen Laufschuhe mit einer integrierten, wasserdichten und atmungsaktiven Membran an. Eine solche Membran findet auch in anderen Outdoor-Textilien ihren Einsatz und wird von Unternehmen wie Gore, Sympatex oder eVent hergestellt.

Im Laufschuhbereich bin ich bei meinen Recherchen ausschließlich auf Schuhe mit Gore-Tex-Membran gestoßen. Das erklärt, warum sich in Läuferkreisen das Deonym „Gore-Tex-Schuh“ etabliert hat und die meisten wasserdichten Laufschuhe das Kürzel „GTX“ in ihrem Namen tragen.

Vor allem im Trailrunning-Bereich gibt es eine breite Auswahl an wasserdichten Laufschuhen. Diese bieten im Winter den zusätzlichen Vorteil, auch abseits von Trails einen besseren Grip auf Schnee und Eis zu haben. Doch auch für Straßenläufer gibt es inzwischen eine überschaubare Auswahl an asphalttauglichen, wasserdichten Laufschuhmodellen.

Vorteile von Laufschuhen mit wasserdichter Membran:

  • Trockene und warme Füße
  • Keine Blasenbildung aufgrund nasser Socken
  • Die Laufstrecken-Auswahl wird nicht durch Pfützen, Matsch oder Schnee eingeschränkt

Nachteile von Laufschuhen mit wasserdichter Membran:

  • Etwas schwerer und unflexibler als nicht-wasserdichte Laufschuhe
  • Die Membran verhindert nicht, dass Wasser von oben in den Laufschuh eindringen kann – und dann im Schuh bleibt (Gamaschen können Abhilfe schaffen)
  • ~ 10-30 Euro teurer als nicht-wasserdichte Laufschuhe

Als Neuling im Bereich „wasserdichte Laufschuhe“ wollte ich für diesen Artikel natürlich eigene Erfahrungen sammeln. Freundlicherweise stellte mir Salomon dafür den Sense Ride GTX zur Verfügung.

>> Hier geht’s zum ausführlichen Testbericht über den Salomon Sense Ride GTX

Wasserdichte Laufschuhe von Salomon

Alternative 3: Wasserdichte Socken

Wer auch bei Regen oder Schnee nicht auf seine normalen Laufschuhe verzichten, aber gleichzeitig trockene und warme Füße behalten möchte, sollte wasserdichte Laufsocken ausprobieren.

Wasserdichte Socken bestehen zumeist aus drei Lagen: Eine robuste, strapazierfähige Außenschicht, eine wasserdichte, atmungsaktive Membran-Schicht in der Mitte, und eine komfortable Innenschicht aus Wolle, Bambusseide oder ähnlichen Materialien.

Wasserdichte Laufsocken gibt es in unterschiedlichen Längen und Materialstärken, sodass sie sich (laut Herstellerangaben) für alle Jahreszeiten eignen. Die wohl bekanntesten Hersteller von wasserdichten Laufsocken sind Sealskinz und DexShell, daneben gibt es weitere Anbieter wie Otter oder Waterfly. Kostenpunkt: ~ 30-40 Euro.

Vorteile von wasserdichten Laufsocken:

  • Trockene und warme Füße
  • Normale Laufschuhe können auch bei nassen Wetterbedingungen getragen werden
  • Können ganz normal gewaschen und getrocknet werden

Nachteile von wasserdichten Laufsocken:

  • Durch die Dreischichtenkonstruktion sind die Socken dicker als normale Laufsocken, d.h. sie benötigen ggf. mehr Platz im Laufschuh 
  • Die Laufsocken sind wärmer als normale Laufsocken und können läuferindividuell als „zu warm“ empfunden werden

Beim Thema „Tragekomfort“ scheiden sich die Geister in unterschiedlichen Testberichten, weshalb ich diesen Punkt weder als Vor-, noch als Nachteil aufführe. Ich selber trage unter meinen Sealskinz-Soft-Touch-Socken gerne noch dünne Sommer-Laufsocken und empfinde diese Kombi als angenehm.

Interessante Testberichte:

Wasserdichte Laufsocken von Sealskinz

Sofern ihr keine Schlechtwetter-Laufverweigerer seid, habt ihr sicher auch schon Erfahrungen mit mindestens einer der drei genannten Alternativen gesammelt. Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Empfehlungen in den Kommentaren!

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