Something Wild Trail Running Festival

Für Organisatoren und Helfer eines Trail Running Festivals gibt es allerhand zu tun: Von der Routenmarkierung über die Startnummernausgabe bis hin zur Betreuung der Verpflegungsstände und Zeitnahme. Ich warf einen Blick hinter die Kulissen und lernte den Dartmoor Nationalpark und seine Trailläufer von der „wilden Seite“ kennen.

Dartmoor-Landschaft

Vorbereitungen

Die Vorbereitung des Something Wild Trail Running Festival hatte natürlich schon Monate zuvor begonnen. Ich stieß etwa 4 Wochen vor dem Event dazu und unterstützte die Organisatoren Ceri und Ben hauptsächlich beim „Last-Minute-Marketing“. In der Zeit verbesserten wir den Website- und Facebookauftritt deutlich und schafften es, die bis dato eher mauen Anmeldezahlen zu verdoppeln.

Die Zeit verging wie im Fluge und plötzlich stand das Wettkampfwochenende vor der Tür. Jetzt hieß es: Starterpakete packen, Einkäufe erledigen und natürlich die Strecken markieren!

Kursmarkierung mit Dartmoor-PoniesSo verbrachten wir Mittwoch und Donnerstag fast ausschließlich im Dartmoor Nationalpark, um die Routen für den Ultramarathon, Marathon, Halbmarathon, 10K und 5K zu markieren.

Ganz schön anstrengend, Kilometer für Kilometer vollbepackt mit Markierungsschildern, -stöcken und sonstigem Equipment abzulaufen! Ein ständiges Stop & Go – da können 10K gerne 3 Stunden dauern.

Das Wetter spielte zum Glück (noch) mit und es war ein interessantes Erlebnis für mich, Dartmoors Trails, Felsformationen und Sumpfpassagen auf diese Weise kennenzulernen.

Kursmarkierung Trail-Running-Festival

Am Freitag erledigten wir ein paar letzte Vorbereitungen im Büro, bepackten die Autos mit allerlei Equipment und fuhren schließlich zur Festival-Location. Auch hier gab es nochmal viel zu tun: Fahnen und Banner anbringen, die Registration Office und Honesty Bar aufbauen, die Festival-Location ausschildern, usw. Ab 16 Uhr kamen bereits die ersten Läufer vorbei, um ihre Startnummern abzuholen.

Registration Office Trail Running Festival

Das Wetter kippte an diesem Tag leider komplett. Der starke Regen verwandelte die Event-Location in ein Matschparadies und ein kalter Wind fegte durch unser „Basecamp“, einen Kuhstall. So verwarfen wir dann zum Glück die Idee, an diesem Abend noch unsere Zelte aufzuschlagen, und fuhren nach einem interessanten Speakers‘ Evening gegen 23 Uhr zurück nach Totnes.

Trail Running Race Weekend

Samstagmorgen, 5 Uhr: Aufstehen! Unpassierbare Stepping StonesAuf der Fahrt zur Festival-Location brachten wir noch ein paar „Caution, Runners“-Schilder in den engen Straßen des Dartmoor Nationalparks an und checkten an einigen kritischen Stellen, ob die Streckenmarkierungen dem Wind, Regen und unfreundlich gesinnten Farmern stand gehalten hatten. Außerdem mussten wir einen Routenabschnitt umleiten, der via Stepping Stones über den River Dart geführt hätte. Bei diesem Wetter keine gute Idee!

Um 7 Uhr bezog ich meine Position an der Registration Office im Kuhstall. Eingemummelt in mehrere Kleidungsschichten und mit einem Tee in der Hand würde ich wohl durchkommen.

Nach und nach trudelten die Ultra- und Marathonläufer ein. Ich beneidete sie nicht darum, gleich mehrere Stunden Wind und Regen ausgesetzt zu sein. Doch die Trailläufer wirkten alle wohlgemut in ihren kurzen Hosen und leichten Regenjacken. Chapeau!

Zum Start kam dann tatsächlich kurz die Sonne heraus und wir schickten die Ultra- und Marathonläufer auf ihren Weg durchs Dartmoor. Eine Stunde später starteten schließlich die Halbmarathonläufer.

Race Briefing & Start Trail Marathon

Start Halbmarathon, Trail Running Festival

Doch keine Zeit zum Ausruhen: Im Start-/Zielbereich betreuten Ben und ich nun die Verpflegungsstation und den Timing-Point. Nach einem ersten 8-Meilen-Rundkurs kamen die ersten Ultra- und Marathonläufer wieder vorbei, um sich für das weitere Rennen zu stärken. Interessant zu beobachten, wie die Aufenthaltsdauer und Gesprächigkeit an unserem Stand proportional zur Finisher-Zeit stieg!

Verpflegungsstation Trail Running Festival

Verpflegungsstation Trail Running Festival

Zeitlich ziemlich gestreut kamen schließlich die Halbmarathon- und Marathon-Finisher ins Ziel. Nass, dreckig – und überwiegend mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Selbst eine Gruppe First-Time-Marathonis, die an einer Stelle falsch abgebogen und insgesamt über 50 km zurückgelegt hatten, waren begeistert von dem Event. Die englischen Trailläufer sind echt aus hartem Holz geschnitzt!

Die Ultraläufer mussten schließlich noch die 10K-Route dranhängen, nachdem sie sich erneut an unserem Verpflegungsstand mit vom Regen durchweichten Snacks gestärkt hatten. Nach über 8 Stunden waren schließlich alle Trailläufer wohlbehalten und glücklich im Ziel.

Finisher Trail Running FestivalAm Sonntag standen die kürzeren Distanzen des Something Wild Trail Running Festival auf dem Plan. Zwar regnete es nicht mehr in Strömen, aber der Boden war umso durchweichter und die Flussüberquerung auf der 10K-Distanz ein kleines Abenteuer für die weniger tritt- und sprungsicheren Teilnehmer.

Aber auch hier kamen alle gesund und munter ins Ziel. Lediglich auf der 5K-Strecke gingen 4 Personen verloren. Sie wurden aber zum Glück bald von unserem 4×4-Team entdeckt und zurückgebracht.

Nach der Siegerehrung und geselligem Beisammensein im Kuhstall verabschiedeten sich schließlich auch die letzten Teilnehmer.

Nun hieß es für uns: Aufräumen und Streckenmarkierungen wieder einsammeln. Einen großen Teil schafften wir bereits am Sonntag, bevor wir abends müde ins Bett fielen. Den Rest erledigten die Jungs am Montag, während ich mir einen freien Tag im Trockenen gönnte 😉

Fazit

Alles in allem war das Something Wild Trail Running Festival ein matschig-nasses, aber dennoch gelungenes Event mit zufriedenen Teilnehmern und Organisatoren. Sollte ich jemals als Läufer daran teilnehmen, weiß ich jetzt, dass man in Dartmoor selbst im Sommer auf alle Wetterlagen gefasst sein muss und sicherlich keine Bestzeiten laufen wird. Aber ein besonderes Erlebnis ist es allemal!

Dartmoor-Ausblick

 

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