Vorweihnachtlicher Glögg-Lauf

Es begab sich zu einer Zeit, da Läuferwaden dünner und Läuferbäuche dicker wurden, Energiespeicher auch ohne Pastaparty (und anstehenden Wettkampf) stets gut gefüllt waren und isotonische Kaltgetränke gegen alkoholische Heißgetränke ausgetauscht wurden, dass ein Gebot vom schlechten Gewissen ausging, dass man sich mal wieder bewegen sollte. Und eine Handvoll Läufer traf sich, dass sie sich bewegen würden, gemeinsam an der Isar.

Und siehe, ein Schwede trat zu ihnen und die Klarheit ihrer Stirnlampen leuchtet um sie; und sie fürchteten sich eigentlich überhaupt nicht.
Und der Schwede sprach (trotzdem) zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Ich werde euch durch die Dunkelheit führen, auf dass euch auf halber Strecke große Freude widerfahren wird. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden eine hohe Brücke, die beide Seiten der Isar miteinander verbindet. Dort oben wird euch ein Glögg erwarten, in einer Thermoskanne warmgehalten.“

Und da sammelten sich hinter dem Schweden die Menge der aufgeregten Läufer, und folgten ihm eilends die Isar flussaufwärts. Und siehe, nach 5 km erschien ihnen die hohe Brücke, von der der Schwede gesprochen hatte. Der Anstieg war steil und beschwerlich, doch angetrieben von kalten Händen, Durst und der indiskutablen Option, umzukehren, erklommen alle Läufer die Brücke.

Laufen auf der Großhesseloher Brücke

Und siehe, es war, wie der Schwede prophezeit hatte: Auf der Brücke erhielt ein jeder von ihnen einen Becher mit einem hochprozentigen Heißgetränk und dazu allerlei schmackhaftes Weihnachtsgebäck. Es war eine wahre Freude und ein goldener Schein umgab die Herrschar der Läufer.

Gemeinsames Glögg-Trinken mit Freunden

Und die Läufer kehrten wieder um, auf der anderen Isarseite, und priesen und lobten de
n Glögg, dass er ihre Beine leicht und ihre Seele unbeschwert gemacht hatte. Und einer von ihnen dachte: „Wir leben in einer schwierigen Zeit, in der man sich nur in Sicherheit wiegen kann, wenn man im Dunkeln das Haus nicht verlässt und fröhliche Veranstaltungen meidet. Doch lassen wir uns unsere Freiheit und Lebensfreude nicht nehmen. Lassen wir uns nicht einschränken, sondern zeigen wir uns und der Welt die gute Seite der Menschen und des Lebens.“

Und als alle schon längst wieder froh und zufrieden zuhause angekommen waren, da öffnete ein jener seinen Goethe-Adventskalender. Und da fühlte er sich bestätigt in seinen Gedanken und wünschte aller Welt, dass ein jeder die Möglichkeit dazu haben sollten…Sich nicht von den Umständen bestimmen lassen...

 

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