Pitztal Trail, 3. Tag: Gletscherüberquerung

Eine Gletscherüberquerung – bis auf unseren Bergsport-Profi Ortwin hatte das von uns noch keiner gemacht. So entschieden wir uns, die letzte Etappe vorzuziehen und den Pitztaler Gletscher auf über 3000 m Höhe zu erklimmen. Auf einer Route, die leicht anders verlief als erwartet…

Gletscherüberquerung (über Mittagskogel, Braunschweiger Hütte)
(ca. 19 km, 1600 hm to go…)

Über steile Wiesenwege auf zum Mittagskogel Los ging es am Wanderparkplatz in Mittelberg, kurz hinter Mandarfen. Die meisten Höhenmeter warteten auf den ersten 6 km auf uns. Zunächst ging es ca. 400 hm über einen steilen Trail durch den Wald.
Dann erreichten wir die Baumgrenze und es ging ein wenig flacher über schmale Wiesenwege und Steinfelder weiter bergauf. Die Aussicht ins Tal, auf die umliegenden Berge und den Rifflsee war traumhaft schön!

Schließlich wurde es immer gerölliger und steiler, bis wir schließlich eher kraxelnd als gehend über teils lose, teils feste Steine und Felsen nach oben mussten.

Aufstieg zum MittagskogelFür mich mit meiner Höhenangst eine ziemliche Herausforderung! Blicke nach unten, oder auch nur Gedanken daran, lösten in mir kleine Panikattacken aus. Doch Umkehren war für mich noch weniger eine Option als Weitermachen, und so erreichten wir (nach einer gefühlten Ewigkeit) zum Glück alle wohlbehalten das Plateau oberhalb des Gletschers.

Mich hatte der Aufstieg psychisch fix und fertig gemacht. So legte ich mich unterhalb des Mittagskogels auf einen windgeschützten, flachen Felsen in die Sonne und ließ die Anderen alleine die weiteren 150 hm zum Gipfel des Mittagskogels aufsteigen. Die Erholungspause tat mir gut und ich wurde wieder ruhiger und motivierter für die restliche Tour.

Verdiente Pause nach dem steilen Aufstieg

Gletscher-Lauf Nach einer Pause am Gletscherexpress machten wir uns schließlich zum eigentlichen Highlight der Tour, der Gletscherüberquerung, auf. Diese war kürzer und weniger beeindruckend als gedacht: Wir liefen vielleicht 200 m auf der markierten Strecke über den Gletscher. Hier und da waren eindrucksvolle Gletscherspalte zu erkennen, aber ansonsten zeugte der Anblick eher vom Klimawandel als von einem reinen Naturerlebnis…

Anschließend ging es durch eine karge, steinige Landschaft weiter hinauf zur gut besuchten Braunschweiger Hütte. Der letzte Aufstieg für diesen Tag, ab hier würde es nur noch bergab gehen!

Abstieg von der Braunschweiger HütteUnd zwar über einen relativ steilen, teils mit Drahtseilen gesicherten schmalen Steig, der aber wenig ausgesetzt und deshalb auch für mich gar kein Problem war. Der rege Gegenverkehr bremste uns an einigen Stellen aus, aber ansonsten ließ er sich gut hinunter laufen/wandern. Unsere Downhill-Fans Ortwin, Agnes 1 und Pietro gaben ordentlich Gas, während Agnes 2 und ich es etwas vorsichtiger angingen und dafür mehr die Aussicht genießen konnten.

Unten wartete dann noch ein guter Kilometer auf einer leicht abschüssigen Forststraße, auf der auch ich endlich mal Gas geben konnte. Pietro und ich fanden nach dem vielen Auf und Ab sogar so viel Spaß am Flachlaufen, dass wir uns am Parkplatz von den anderen trennten und auch noch die restlichen 2,5 km zum Gasthof liefen. An mir ist eben insgeheim doch eine Flachlandläuferin verloren gegangen, die sich aus unerfindlichen Gründen immer wieder in die Berge verirrt 😉

Blick über die Berge rund um das Pitztal

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