Breaking40: A little bit of reflection

Ich habe die Breaking40-Challenge erfolgreich in den Sand gesetzt. Aber einen kleinen Abschlussbericht gibt es natürlich trotzdem, um zu betrachten, wie es dazu kam und was ich daraus gelernt habe.

Wer meine wöchentlichen Trainingsberichte verfolgt hat, weiß, dass ich mit einem individuellen 10-Wochen-Trainingsplan und telefonischem Coaching von Ingalena Heuck auf einen 10km-Lauf unter 40 Minuten trainiert habe.

Das Training war für mich eine große Herausforderung. Aber meistens habe ich die Einheiten ganz gut hinbekommen, selbst wenn ich es vorher nicht geglaubt hätte. Gerade die ersten Wochen waren für mich sehr spannend. Meine Lauftechnik hat sich sehr verbessert und ich habe viele neue Gestaltungsmöglichkeiten für Trainingseinheiten und -wochen kennengelernt. Immer wieder war ich überrascht über meine eigene Leistung und die Trainingsfortschritte.

Breaking-40-Rückblick

Don't stop when you're tired, stop when you're done!

Doch neben diesen positiven Erfahrungen musste ich ebenfalls lernen, dass ein Training in Richtung persönlicher Leistungsgrenze eine hohe mentale Belastung darstellt. Immer wieder an seine Grenzen zu gehen und an diesen zu rütteln ist nicht nur körperlich, sondern auch mental sehr anstrengend. Dem ist nicht jeder gleichermaßen gewachsen. Vor allem nicht, wenn es daneben im „normalen“ Leben ziemlich rund geht und man irgendwann gar nicht mehr richtig zum Verschnaufen kommt.

Rückblickend und ganz ehrlich betrachtet hat die Kombination aus körperlicher und mentaler Belastung bei mir dazu geführt, dass ich nach einigen Wochen am Übertraining gekratzt habe. Meine Energie und Motivation verpuffte mit jedem Laufschritt. Am Wettkampftag fehlte mir dann leider der richtige und wichtige Spirit, die 40 Minuten auch unter nicht 100% optimalen Bedingungen knacken zu können.

Zieleinlauf am MondseeUnd 100% optimal waren die Bedingungen leider nicht. Ein starker Gegenwind, kombiniert mit kleinen, aber kurzen Anstiegen auf der Laufstrecke, schaffte es, mich auf der Hälfte der Strecke aus meiner sub4-Pace zu bringen. Da der Wind nicht schwächer und mein Körper nach 5 schnellen Kilometern nicht unbedingt energievoller wurde, schaffte ich es leider nicht, die Pace wieder anzuziehen. Stattdessen schwirrten mir die unmotivierendsten Gedanken durch den schwindeligen Kopf und ich hätte am liebsten das ganze Rennen abgebrochen. Zum Glück spornten mich meine Mitläufer an, nicht aufzugeben und mir den ersten Platz der Damen zu sichern. Trotz eines phänomenalen Pace-Einbruches schaffte ich immerhin das. Meine Zeit war jedoch schlechter als beim letzten 10km-Wettkampf VOR dem Trainingsplan. Insofern hatte ich zwar gegen die anderen Ladies gewonnen, aber mein eigentliches Ziel deutlich verfehlt.

Mein Hauptgefühl nach dem Lauf war aber weniger Enttäuschung als vielmehr Erleichterung. Das Training und auch der Wettkampf waren für mich zur (selbstauferlegten) Pflicht geworden und jetzt, nach dem Wettkampf, fühlte ich mich irgendwie befreit.

Insofern war für mich auch klar, dass ich mein Breaking40-Ziel in den Folgewochen nicht auf Teufel komm raus weiterverfolgen, sondern stattdessen etwas runterfahren würde. Momentan mache ich einfach nur das, worauf ich spontan Lust habe. Und das ist derzeit ein wunderschön unstrukturierter Mix aus Trailrunning, Bergtouren, Rennradfahren oder Freiwasserschwimmen, häufig mit der einzigen Vorgabe „Tempo nach Gefühl“. Ich weiß, dass mir so vermutlich innerhalb kürzester Zeit die hart erarbeitete Schnelligkeit wieder flöten geht. Aber das nehme ich gerne in Kauf, wenn ich dadurch wieder ausgeglichener werde und meinen Spaß am Sport wiederfinde.

Swim-Bike-Run

Trotzdem bereue ich die 10 Trainingswochen nicht und danke Ingalena für die fordernden Trainingseinheiten und die inspirierenden Gespräche. Ich habe in der Zeit einiges gelernt, über das Laufen und über mich selbst. Davon werde ich zukünftig sicher profitieren – ganz egal, ob bei meiner 10km-Bestzeit eine 3 oder eine 4 vorne steht.

In diesem Sinne: Keep on running with a smile! 🙂

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